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Kunstaktion vor den Berliner Ministerien

“Ihr lasst niemanden allein? – Überlasst Kabarett den Profis!”

#Wirschaftskrise

Heute am 01.12.2020 statteten wir demMinisterium für Arbeit und Soziales, sowie dem Bundesfinanzministerium eine persönlichen Besuch ab.

Die Aktion selbst ist eine gemeinsame Kooperation vom “Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland” (VGSD) e.V., der “Initiative Kulturschaffender in Deutschland” (IKiD) und “Künstler! Hilfe! Jetzt!”.

Bereits vor einigen Wochen hatte der VGSD öffentlich dazu aufgerufen, kurze präzise Aussagen zu sammeln, die die Betroffenen der Politik gerne sagen würden. Das “Best of” der Einsendungen hat es in die heutige Kunstaktion geschafft.

Eine zweistellige Zahl von Künstlerinnen und Künstlern hat dabei als lebende Plakatträger die vorbeilaufenden Besucher und Mitarbeiter der Ministerien mit der traurigen Realität konfrontiert, dass zahllose Soloselbstständige neun Monaten nach Beginn der Corona-Krise noch immer keine wirksame Hilfe erhalten haben.Auf ihren Schildern transportieren sie Sprüche wie “Unternehmerhohn: Die Löcher in euren Hilfen sparen uns kaputt” oder “Überbrückungshilfe ist, wenn alle staunen, wie toll du abgenommen hast.”

Die Kunstaktion wurde inspiriert von den ikonographischen Bildern von Arbeitern und Angestellten während der Wirtschaftskrise in den 20er/30er-Jahren, die arbeitssuchend ebenfalls mit Schildern auf der Straße auf ihre schwierge Situation aufmerksam gemacht haben. Die Aktion selbst knüpft an eine Strategie des Mikrotargeting an. Unser Ziel war es, die mangelnden Hilfen für Selbstständige als Gesprächsthema einmal auf diesem Weg in die Ministerien zu tragen.

Petitionsausschusssitzung am 07.12.2020

Gleichzeitig möchten wir damit auch auf die Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Bundestags am Montag, den 07.12.2020, aufmerksam machen: VGSD-Vorstand Andreas Lutz wird als Initiator der erfolgreichen Bundestags-Petition (58.485 Mitzeichner!) der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) deren Forderungen und Verbesserungsvorschläge vortragen. Ihr Ziel ist neben wirksamen Corona-Hilfen eine bürokratie- und belastungsarme Zeit, die den Selbstständigen den Wiederaufbau von Rücklagen und Altersvorsorge ermöglicht.

Doch warum ausgerechnet diese beiden Ministerien?

Die Entwicklungen der letzten Wochen bezüglich wirtschaftlicher Hilfen für Solo-Selbstständige und Freischaffende erwecken den Eindruck, als wolle vor allem Arbeitsminister Hubertus Heil gemeinsam mit Finanzminister Olaf Scholz an dem (ihrer Meinung nach bewährten) Konzept der Grundsicherung zur Deckung der Lebenshaltungskosten für Solo-Selbstständige festhalten. Die jetzt schon kritisierte Neustarthilfe wird in den Medien großzügig als zusätzliche Fixkostenpauschale angepriesen. Warum auch diese geplante Hilfe bereits vor der Antragstellung für Unmut sorgt, könnt ihr beim VGSD nachlesen:

Reaktionen von Verbänden und Betroffenen

Reaktionen aus der Politik


Dabei hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier nach Monaten endlich Verständnis für die Lebensrealität der Selbstständigen gezeigt und sich mit der Umsetzung des Unternehmerlohns vertraut gemacht.

(Vergl. VGSD hier )

Eine Lösung nach dem Beispiel Baden-Württembergs oder Österreichs scheint aber nicht zur Debatte zu stehen, solange die Grundsicherung weiterhin als geeignetes Instrument zum Krisenmanagement für Solo-Selbstständige verkauft wird!

vgl. Betrachtung zur Grundsicherung (Mai 2020)

Galerie zur Aktion:

Wir bedanken uns ganz besonders beim Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V. – VGSD für die erfolgreiche Zusammenarbeit, bei all unseren Akteuren, Artisten und Künstlern vor Ort für ihre tatkräftige Unterstützung, vor allem bei den Kollegen von Künstler Hilfe Jetzt! Ein großer Dank geht auch an Photoristique, Fabio Zimmermann, Collins Brothers und Peter Groth für die tollen Momentaufnahmen, an alle Medienvertreter und interessierten Gesprächspartner vor Ort, und natürlich an die Polizei Berlin für den reibungslosen und professionellen Ablauf!